Umzug Katastrophenschutzlager

Nach der Krise ist vor der Krise - Unter diesem Motto arbeiten das Landratsamt Freising und die vier Hilfsorganisationen im Landkreis Freising, das Bayerische Rote Kreuz, das Kreisbrandkommando mit den Feuerwehren des Landkreises, die Johanniter Unfallhilfe Allerhausen und das Technische Hilfswerk, Ortsverband Freising seit vielen Jahren daran, aus den Erfahrungen der vergangenen Krise für die kommenden Krisen zu lernen. 


Die Unterbringung von vertriebenen und geflüchteten Menschen im Landkreis stellt das Landratsamt immer wieder vor Herausforderungen.

Nach der Flüchtlingskrise 2015/16 führte der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ab März 2022 erneut zu einer erheblichen Anzahl Vertriebener, die im Landkreis aufgenommen und untergebracht werden mussten.

Die Freisinger Hilfsorganisationen arbeiteten hier wochenlang Hand in Hand um Turnhallen in Notunterkünfte umzuwandeln und die Aufnahme der Geflüchteten zu organisieren.

Gerade für die Umwandlung der Turnhallen in Notunterkünfte wurden viele Dinge beschafft, wie z. B. Bauzaunelemente zum Bau von Wohnkabinen, die ein Mindestmaß an Privatsphäre gewährleisten.

War es bisher nicht möglich, solche Ausstattung sowie andere, durch den Landkreis für den Katastrophenschutz beschaffte Ausstattung, zentral zu lagern konnte in der Ukraine-Krise endlich Abhilfe geschaffen werden.

Der Landkreis Freising mietete noch in der Ukraine-Krise eine ausreichend große, mit den Logistikfahrzeugen der Hilfsorganisationen befahrbare, Halle in Nandlstadt an, welche seitdem von den Freisinger Hilfsorganisationen im Auftrag des Landratsamts als Katastrophenschutzlager genutzt und betrieben wird. 

"Mit der Halle" freut sich Kreisbrandrat Manfred Danner "steht uns endlich der Lagerplatz zur Verfügung, den wir seit Jahren immer wieder gefordert haben". "Ein zentraler Lagerort für Ausstattung des Katastrophenschutzes, die nicht fest bei Einheiten stationiert sind oder der Unterbringung von Flüchtlingen dienen, vereinfacht uns im Einsatzfall die logistische Zuführung an die Einsatzstellen" ergänzt der Freisinger THW-Ortsbeauftragte Michael Wüst. 

"Der Landkreis plant ja ein neues Feuerwehr-Ausbildungs- und Katastrophenschutzzentrum am Kammermüllerhof. Dort sollen perspektivisch sowohl die Ausbildung der rd. 4.000 ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte im Landkreis Freising, die heute in Zolling stattfindet als auch Einrichtungen für den Katastrophenschutz, wie eine eigene Lagerhalle für Katastrophenschutzausstattung, zusammengeführt werden. Die häufiger und heftiger werdenden Unwetterereignisse führen zu immer mehr Einsätzen im Katastrophenschutz und machen eine moderne und zeitgemäße Ausbildungseinrichtung mit großzügig dimensionierten Lagerflächen zwingend erforderlich" so Danner weiter.

Dass die Lagerkapazitäten dringend gebraucht werden zeigte sich nun am vergangenen Samstag. Durch Initiative des BRK-Kreisgeschäftsführers Albert Söhl konnte der Landkreis 350 hochwertige Stockbetten mit den zugehörigen 700 Matratzen sowie Dutzende Paletten mit Bettdecken, Kissen und Bettbezüge aus einem in Auflösung befindlichen Lager am ehem. Fliegerhorst Erding übernehmen.

Den Transport der insgesamt rd. 100 Paletten Ausstattung zu übernehmen, sagten die vier Freisinger Hilfsorganisationen mit ihren Logistik- und Transportfahrzeugen sofort zu.

Und so machten sich am vergangenen Samstag 13 LKWs von Feuerwehren aus dem Landkreis, dem BRK und den Johannitern sowie des THW Freising auf zum ehemaligen Fliegerhorst Erding. 

Am Treffpunkt Volksfestplatz Erding wurden die Einsatzkräfte von Kreisbrandmeister Michael Wagensonner, dem Freisinger THW-Ortsbeauftragten Michael Wüst, der den Transport auch geplant hatte und dem Kreisgeschäftsführer des BRK Freising, Albert Söhl begrüßt und in die Lage eingewiesen.

In einem eindrucksvollen Konvoi ging es dann gemeinsam zum ehemaligen Fliegerhorst und von dort zu den Lagerhallen.

Auf Grund nicht normgerechter Paletten, auf die die Ausstattung geladen war, erwies sich die eingeplante Reserve an Fahrzeugen und einem Planenanhänger als Goldwert.

Trotz des mehrfachen, sorgenvollen Blicks von Planer Michael Wüst auf seine Planungsunterlagen, die LKWs und deren Beladung sowie die verbliebenen Paletten konnte schlussendlich die gesamte Ware bis auf einen kleinen Bruchteil, der in einer ohnehin notwendigen zweiten Fahrt eines Fahrzeugs mitgenommen wurde, mit nur einer Fahrt je LKW in die Katastrophenschutzhalle nach Nandlstadt gefahren werden. 

Dort wartete bereits Kreisbrandmeister Wagensonner auf die Einsatzkräfte und unterstützte die Entladung und Einlagerung in der Halle.

Begleitet wurde die gesamte Aktion sowohl in Erding als auch im Katastrophenschutzlager von Sandra Schulenberg, Sachgebietsleiterin Asyl im Landratsamt Freising, die auch die Verpflegung der Einsatzkräfte übernommen hatte.

Diese zeigte sich begeistert von und dankbar für die professionelle und tatkräftige Unterstützung durch die Einsatzkräfte bei diesem Transport. "Ihr unterstützt uns bei jeder Krise nicht nur mit handfester Tat, sondern auch mit gutem Rat. Das ihr hochprofessionell und unkompliziert agiert, schätzen ich schon seit langem und konnte das in der Ukraine-Krise immer wieder sehen. Dieser Transport, bei dem alle Beteiligten wie ein Uhrwerk zusammenarbeiten, ist wieder sehr beeindruckend" so das Fazit von Schulenberg.

 

Quelle: Pressemitteilung (FS-LIVE)


Einsatzart Sonstige Tätigkeiten
Alarmierung Sonstige
Einsatzstart 16. Juli 2022 09:00
Mannschaftstärke 4
Fahrzeuge Gerätewagen Hochwasser
Alarmierte Einheiten FAZ Zolling
FF AU/Hallertau
FF Goldach
FF Nandlstadt
FF Pulling
FF Zolling
JUH Allershausen
BRK KV Freising
THW Freising